[00:00.000] 作曲 : Richard Strauss[00:04.060]Was bluten muss? Dein eigenes Genick,[00:12.018]wenn dich der Jäger abgefangen hat![00:18.334]Ich hör ihn durch die Zimmer gehn, ich hör ihn[00:21.861]den Vorhang von dem Bette heben:[00:24.839]Wer schlachtet[00:26.452]ein Opfertier im Schlaf! Er jagt dich auf,[00:31.206]schreiend entfliehst du. Aber er, er ist hinterdrein,[00:36.154]er treibt dich durch das Haus! willst du nach rechts,[00:40.581]da steht das Bett! nach links, da schäumt das Bad[00:45.604]wie Blut! das Dunkel und die Fakkeln werfen[00:48.906]schwarzrote Todesnetze über dich --[00:54.152]Hinab die Treppen durch Gewölbe hin,[00:56.958]Gewölbe und Gewölbe geht die Jagd[01:03.495]Und ich, ich, ich, ich, ich, die ihn dir geschickt,[01:13.224]ich bin wie ein Hund an deiner Ferse, willst du[01:15.859]in eine Höhle, spring ich dich von seitwärts[01:18.777]an. So treiben wir dich fort, bis eine Mauer[01:23.782]Alles sperrt, und dort -- im tiefsten Dunkel,[01:26.266]doch ich seh ihn wohl, ein Schatten, und doch Glieder[01:29.920]und das Weisse von einem Auge doch, da sitzt[01:35.356]der Vater, er achtet's nicht, und doch muss es geschehn,[01:45.470]Du möchtest schreien, doch die Luft erwürgt[01:48.312]den ungebornen Schrei und lässt ihn lautlos[01:50.571]zu Boden fallen, wie von Sinnen hälst du[01:51.420]den Nacken hin, fühlst schon die Schärfe zukken[01:56.196]bis an den Sitz des Lebens, doch er hält[01:58.226]den Schlag zurück: die Bräuche sind noch nicht erfüllt.[02:12.485]alles schweigt, du hörst dein eignes Herz[02:15.608]an deinen Rippen schlagen: diese Zeit[02:18.973]-- sie dehnt sich vor dir wie ein finstrer Schlund[02:22.871]von Jahren -- diese Zeit ist dir gegeben[02:24.921]zu ahnen, wie es Scheiternden zu Mute ist,[02:27.594]wenn ihr vergebliches Geschrei die Schwärze[02:30.444]der Wolken und des Tods zerfrisst, diese Zeit[02:34.384]ist dir gegeben, alle zu beneiden,[02:36.868]die angeschmiedet sind an Kerkermauern,[02:39.455]die auf dem Grund von Brunnen nach dem Tod[02:42.720]als wie nach Erlösung schrei'n -- denn du,[02:47.410]du liegst in deinem Selbst so eingekerkert,[02:51.486]als wär's der glühnde Bauch von einem Tier[02:54.573]von Erz -- und so wie jetzt kannst du nicht schrein![02:58.928]da steh' ich[03:01.368]vor dir, und nun liest du mit starrem Aug'[03:06.544]das ungeheure Wort, das mir in mein[03:09.191]Gesicht geschrieben ist:[03:11.402]erhängt ist dir die Seele in der selbst-[03:13.840]gedrehten Schlinge, sausend fällt das Beil,[03:17.169]und ich steh' da und seh' dich endlich sterben![03:33.737]Dann träumst du nicht mehr, dann brauche ich[03:37.328]nicht mehr zu träumen, und wer dann noch lebt,[03:50.136]der jauchzt und kann sich seines Lebens freun!